#1

Akkulaufzeit messen?

in Elektronik - Empfänger, Servos usw. 23.07.2015 13:41
von Sandro398 • 31 Beiträge

Hi Leute,

ich frage euch um Tips, wie ihr die Akkulaufzeit eines neuen Akkus in einem bestimmten Modell messt?!
Der Akku sollte ja nicht vollentleert werden, also wie geht ihr praktisch vor, um eine bestimmte Portion A drin zu lassen?
Liebe Grüße
Sandro

nach oben springen

#2

RE: Akkulaufzeit messen?

in Elektronik - Empfänger, Servos usw. 23.07.2015 22:56
von Roland405 • 8 Beiträge

Hallo,
meinst du die allgemeine Akkulaufzeit oder den Stromverbrauch?
Die Akkulaufzeit kannst du einfach mit einem Timer messen.
Der Stromverbrauch schwankt. Daher ist dieser nicht mittels timer messbar. Da sich der Stromverbrauch permanent ändert, kannst du den Stromverbrauch nur durch konstante Messung und Aufsummierung bestimmen.

Im Flug verwende ich dafür einen Sensor!. Zuhause kann es jedes Ladegerät. Dort ists aber relativ uninteressant.

Alternativ kannst den maximalen Verbrauch deines Antriebs zuhause messen. Dementsprechend kannst du für E-Antriebe eine theoretische maximale Motorlaufzeit berechnen, bis im Akku nur noch X% Kapazität sein sollte. Solche Abschätzungen funktionieren gut, sind jedoch nicht exakt!
Aber auch ein reiner Segler ohne E-Antrieb hat einen variablen Stromverbrauch. Je nach Flugstil und Bedingungen schwankt der Verbrauch derart, dass eine exakte theoretische Berechnung nicht mehr möglich ist. Dieser variable Verbrauch ist nicht zuhause messbar.
Um den Akku optimal benutzen zu können, musst du die exakt verbrauchte Strommenge kennen. Diesen tatsächlichen Verbrauch kannst du nur über einen Stromsensor mit "Aufsummierung" / Mangement bestimmen. Aufsummieren kann der Sensor oder dein Sender.
Aus Erfahrungswerten kann man nur annähernde Werte schätzen. Wer nicht misst, wird nie wissen ob seine Einschätzung stimmt oder ob er daneben liegt! Über die Spannung kann man auch nicht exakt auf die Kapazität schließen. Theoretische Berechnungen und Abschätzigen dahingehend sind sehr ungenau. Die einzige Möglichkeit ist, den Stromverbrauch konstant zu messen und aufsummieren.


Ich verwende diesen "Eigenbau" Sensor.
http://rcelec.de/doku.php?id=rc:mlink:current:mlc

Es gibt natürlich auch teure "original" Sensoren. Die machen letztendlich auch nichts anderes!

Akkumanagement macht auf jeden Fall Sinn. Damit kannst du über die Jahre viel Geld sparen. Ein Stromsensor amortisiert sich in kürzester Zeit!
LG
Roland


Glider pilots keep it up longer!
nach oben springen

#3

RE: Akkulaufzeit messen?

in Elektronik - Empfänger, Servos usw. 24.07.2015 06:21
von Sandro398 • 31 Beiträge

Danke Roland,

hab mir inzwischen eine kleine Excel-Tabelle geschrieben, um die Laufzeit zu ermitteln.
Mit Wattmeter habe ich ca 5 sec. lang die A gemessen, die der e-Motor zieht.

Eingegeben werden mAh des Akkus, die gewünschte Rest%-Menge und die gezogenen A´s, wenn der Motor läuft. Berechnet wird die Laufzeit, deren Ablauf dann per Piep während des Flugbetriebs aufgezeigt werden kann.

Viel Spass damit!
Liebe Grüße
Sandro


Dateianlage:
nach oben springen

#4

RE: Akkulaufzeit messen?

in Elektronik - Empfänger, Servos usw. 24.07.2015 13:47
von Roland405 • 8 Beiträge

Hallo,
Im Stand ist der Strom ein anderer als im Flug. Dazu kommt der variable Verbrauch der Servos.
Wenn du deine Akkus optimal verwenden möchtest, wirst du das nur über einen Sensor erreichen.
Je länger du segelt, desto größer wird der Fehler.
Ich habe Messwerte mit theoretischen Berechnungen einmal verglichen.
Die Abweichungen lagen je nach zusätzlicher Segelzeit bei 10 bis 30%. 30% ist schon sehr viel.
Möchtest du also eine "Portion A = 20%" drinnen lassen und immer auf der sicheren Seite sein, müsstest du eine Standard Abweichungen einberechen.
Sehr vereinfacht also 20% +/- 30% = max 50%. Das wäre die halbe Kapazität. Mathematisch betrachtet kannst du daher keine sichere Aussage über die Restkapazität treffen. Die Berechnungen sind genauso sicher/unsicher wie wenn du sagst, daß dein Akku zB. für 3 Steigflüge auf 100 Meter reicht.
Beim Elektro Flug ists ja noch einfach! Darf ich theoretisch 3x auf 100m, sollte ich nur 2x und "ein bisschen" steigen. Solche Faustregeln mir Reserve haben und werden immer passen.
Aber wie bestimmst du die maximale Flugzeit bei einem reinen Segler?
Nach einem Flugtag sagt uns das Ladegerät den Verbrauch. So entwickeln wir ein Gefühl dafür wie lange man fliegen kann.
Meiner Meinung ist das für ein 100€ Modell voll ok und ausreichend. Bei einem 1000€ Modell sollte man dann doch zu einer exakten Methode greifen.

Abgesehen davon ist die optimale Verwendung eines Akkus auf lange Sicht billiger, nachhaltiger und somit auch umweltfreundlicher. Sicher auch ein Aspekt den wir als eigenlich "Antriebslose" berücksichtigen sollten.
Da man den Sensor direkt an den Akku ansteckt, würde ein Sensor ausreichen, den man in das jeweilige Flugzeug umbaut.
Ich hatte mich mit der Akku Problematik lange beschäftigt. Seit ich den Verbrauch mit einem Sensor mitzähle, habe ich viel weniger Bauchweh!

Die Kollegen, die ohne Sensor fliegen, haben früher oder später dann doch mal "elektrische Probleme". Sprich, sie haben sich verschätzt und der Akku wurde leer.
Soetwas ist heutzutage nicht mehr notwendig.
Ein Modell zerstören kann ich selbst viel besser, da brauch ich nicht die Hilfe eines Stromausfall! :-)

Lg Roland


Glider pilots keep it up longer!
nach oben springen

#5

RE: Akkulaufzeit messen?

in Elektronik - Empfänger, Servos usw. 25.07.2015 20:16
von bernhard344 • 12 Beiträge

Lieber Sandro,

ich gehe simpel aber mit guten Erfahrungswerten wie folgt vor: Mit einem neuen E-Segler fliege ich beim Erstflug mit in Summe 3 Minuten Motorlaufzeit. Der Motor wird immer nur mit Vollgasstellung geflogen (immer nur zum Aufstieg), also in Summe 3 Minuten; mein Sender zeigt dabei auch die reine Motorlaufzeit an.

Danach lade ich den Akku voll und notiere (auch über Excel) wieviel mAh reingehen. Das ganze wiederhole ich ein paar Mal, um einen halbwegs brauchbaren Durchschnitt zu haben.

Diese reingeladene Kapazität dividiere ich dann durch 3 und kenne nun den Verbrauch pro Minute. Dann nehme ich 70% meiner Akku-Kapazität (ein Lipo-Akku darf ja nie leer geflogen werden). Und dann dividiere ich diesen 70%-Wert durch den Minutenverbrauch: Das Ergebnis ist die max. Motorlaufzeit in Minuten.

Ein Beispiel: Ich habe bei meiner Cularis einen 2400er-Akku. 70% sind 1680. Diese 1680 darf ich also "verfliegen".

Wenn nach einem 3-Vollgas-Minutenflug 840 reingehen, "kostet" eine Minute also 280. Und dann rechne ich 1680/280 ergibt 6 Minuten.

An diese 6 Min.-Obergrenze halte ich mich nun seit knapp 700 Flügen mit der Cularis, wohlgemerkt mit ein und demselben Akku :-)

Bei meinen zwei anderen E-Seglern mache ich es seit Jahren genauso, ohne die geringsten Akku-Probleme.

Mit bestem Fliegergruß,
Bernhard

nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 1 Gast sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: gmach
Besucherzähler
Heute war 1 Gast online.

Forum Statistiken
Das Forum hat 53 Themen und 142 Beiträge.